Historie der Stadtpfarrkirche zur heiligsten Dreifaltigkeit
1059 Gründung eines Benediktinerklosters in Sindelfingen durch Graf Adalbert II., das kurze Zeit später nach Hirsau verlegt wird.
1066 Gründung des Chorherrenstiftes , dessen romanische Kirche St.Martin bis heute beredtes Zeugnis davon ablegt.
1476 Verlegung des Chorherrenstiftes nach Tübingen – es stellt dort die Professoren für die im selben Jahr gegründeten Universität.
1477 Errichtung eines Augustiner Chorherrenstiftes
1535 Einführung der Reformation in Württemberg, das katholische Leben in Sindelfingen erlischt für Jahrhunderte
19. Jahrhundert die wenigen Katholiken der Stadt gehören zur katholisch gebliebenen Pfarrei Dätzingen (Johanniter) und ab 1895 zur neuerrichteten Pfarrei St.Bonifatius in Böblingen
1929 Einweihung der Notkirche – bedingt durch die zugezogenen Beschäftigten der Firma Daimler hat sich die Zahl der Katholiken auf über 500 erhöht.
1945 erstmals nach langer Unterbrechung wohnt wieder ein kath. Geistlicher in der Stadt: P.Dr.Mauritius Schurr OSB aus Beuron.
1946 durch Zuzug zahlreicher Heimatvertriebener steigt die Zahl der Katholiken auf 2300. Im selben Jahr wird eine eigene Seelsorgestelle errichtet. Der Ruf nach einer Kirche wird immer lauter.
11.März 1951 Baubeginn der Dreifaltigkeitskirche
01.Mai 1951 Grundsteinlegung durch Seine Königliche Hoheit P.Odo von Württemberg OSB aus Beuron.
16.November 1952 Konsekration der Kirche durch den Rottenburger Bischof Dr.Carl Joseph Leiprecht.
Baubeschreibung
Die Dreifaltigkeits- Kirche ist als dreischiffige Basilika errichtet worden. Architekt war der Regierungs- Baumeister Otto Müller Stuttgart.
Das Chorwandgemälde der Kirche stellt die Dreifaltigkeit und die Krönung Mariens dar, umgeben von Engeln, den vier Evangelisten und den Heiligen Augustinus und Martinus, bezugnehmend auf das frühere Augustinerchorherrenstift und die Martinskirche und ist eine Stiftung des Hauses Württemberg. Der Künstler war Albrecht Klaiber, Stuttgart (+1959)
Im rechten Seitenschiff befindet sich der Marienaltar. Das Altarbild stellt die Himmelfahrt der Gottesmutter dar und ist aus dem Jahr 1700.
Im linken Seitenschiff befindet sich der Josefs-Altar. Ein Barockbild zeigt den heiligen Joseph mit dem Jesuskind. Dieses Bild stammt von einem Tiroler Künstler, Ausgang 18. Jahrhundert. Im rückwärtigen Teil befindet sich ein Barockkreuz aus einer Kapelle in Bonlanden und darunter eine barocke Pieta (Schmerzensmutter) von 1735 aus Pfronten.
Auf dem Altar in der Marienkapelle steht eine Marienstatue mit Jesuskind aus Berkheim an der Iller. An den beiden Säulen der Empore befindet sich rechts eine Statue des hl. Apostels Judas Thaddäus und links des hl. Antonius von Padua, gestiftet vom Bildhauer Josef Konrad aus Reicholzried .
Auf der geräumigen Empore befindet sich eine dreimanualige Orgel mit 36 Registern.
1955 Errichtung des 45 m hohen Kirchturms. Er trägt ein herrliches siebenstimmiges Geläute. Die älteste Glocke stammt aus dem Jahr 1682 (Türkenglocke).
Das Pfarrhaus mit Pfarrbüro und Pfarrerwohnung wurde 1952 erbaut und entspricht leider nicht mehr den heutigen Anforderungen.
Das daran gebaute Gemeindezentrum wurde 1981 erstellt. Im EG befindet sich ein großer Saal mit einem Foyer. Die sich im Untergeschoss befindlichen Räume wurden der kroatischen Gemeinde zur Verfügung gestellt. Dort sind auch die Büros des kroatischen Pfarrers und seiner Sekretärin untergebracht.
In 2016 wurden die Dächer des Gemeindehauses sowie des Gemeindzentrums erneuert. Ebenso erhielt die Kirche einen neuen Innenanstrich.